(von Daniel Brunner)
Obwohl die Ansprüche der Mitarbeitenden an die Vorgesetzten und deren Führung in der heutigen Zeit stetig differenzierter und umfassender werden, werden diese beiden Begriffe mehrheitlich immer noch bunt gemischt, ja oftmals sogar als Synonyme verwendet. Dabei zeigt die Praxis immer eindringlicher, wie notwendig es wäre, diese beide Begriffe für sich zu präzisieren und zu schärfen, damit Führungspersonen klar wird, wann Führen und wann Managen angesagt ist.
Für die Führungsarbeit braucht es andere Fähigkeiten als für das Management von Sachen & Dingen. Führungsarbeit heisst nicht, die Mitarbeitenden zu führen, wie man ein Kind an der Hand führt. Sondern es heisst, den Mitarbeitenden zu ermöglichen, dass sie ihre eigenen beruflichen Wege gehen können, synchron mit den Unternehmenswerten und -regelungen. Führungsarbeit ist also eine Dienstleistung für die Mitarbeitenden. Damit gibt es keine Führungshierarchie, sondern es besteht zwischen Mitarbeitenden und Führungsperson eine Kunden-Lieferanten-Beziehung. Was liefert die Führungsperson? Empathie und die Bereitschaft zuzuhören, Entscheidungshilfen und Risikoabschätzungen für die Ideen der Mitarbeitenden, ein Vorbild in der Gestaltung der persönlichen Beziehungen, das geprägt ist von gegenseitigem Respekt und Verantwortungsbewusstsein, Support zum Erkennen und Entschärfen von Konflikten, Feedback zu Vorgehensweisen und Arbeitsergebnissen sowie Analysen für die Planung der fachlichen und persönlichen Weiterbildung der Mitarbeitenden, usw.
Es gilt also Stellen zu schaffen, in denen sich die Führungspersonen ausschliesslich mit den obigen Arbeiten beschäftigen können. Gelingt dies, dann wird das Arbeitsklima stimmen und es werden die richtigen Mitarbeiter gefunden, auch für die Management-Stellen.